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Die Brennnessel - Mutprobe oder Wunderkraut?

Die Brennnessel (Urtica) - WUNDERKRAUT FÜR HUND, KATZE (eingeschränkt), KANINCHEN UND MEERSCHWEINCHEN

 

Na, könnt Ihr Euch noch an Eure Kindheit erinnern? Habt Ihr auch diese Art von Mutproben gemacht, wo man mit nackten Kinderfüßen über die Brennnesseln läuft? Hach, als wenn es gestern gewesen wäre und nicht vor Dekaden von Jahren…..

 

Und seid mal ehrlich – hat sie bei Euch nicht auch den Eindruck als unnützes, wenig schönes und überall wachsendes Unkraut hinterlassen, weswegen man sich bei der Gartenarbeit extra Handschuhe anziehen muß?

 

Jaaaa, da tun wir der Brennnessel doch ein wenig Unrecht. Als Heilpflanze ist sie Gold wert für Mensch, Tier und Natur. 

 

Ihre über 20 verschiedenen Substanzen, u. a. das Nesselgift mit Histaminen, Acetylcholin (fördert die Muskelbeweglichkeit und den schnellen Gedankenfluss), Ameisensäure, viel Chlorophyll, Eiweiß, Serotonin, Flavonoide, Kumarin, Phosphor, Vitamin A, C (im frischen Kraut), B-Komplex, K1 und viel Eisen sowie Mineralien wie Kalium, Kalzium, Nitrat und Kieselsäure  und zusätzliche Mineralsalze, Karotin (Vitamin A) und Vitamin C in den Samen und Sterine in den Wurzeln machen sie für uns und unsere Fellnasen so bedeutend. 

 

Die Brennnessel gilt im Allgemeinen als appetitanregend, blutreinigend, blutbildend (rote Blutkörperchen), blutstillend, entzündungshemmend, abschwellend, harntreibend, harnsäuresenkend, stoffwechselfördernd, schmerzlindernd und milchbildend. 

Sie hilft bei der Entgiftung des Körpers und wirkt sich positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus. Sie fördert die Ausscheidung der Stoffwechsel-Abfallstoffe und stärkt Körper und Immunsystem durch Vitamine, Mineralien und Eisen. Auch reduziert die Brennnessel die Histamin Ausschüttung bei allergischen Reaktionen. Allergiesymptome werden dadurch gelindert, sie wirkt also auf sanfte Weise ähnlich wie ein Anti-Histamin.

Des Weiteren unterstützt die Brennnessel die Leberfunktion und bei Entzündungen oder Schwäche der Harnorgane fördert sie die Harnproduktion, hemmt Entzündungen und regt die Nierentätigkeit an. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften hilft sie auch bei Arthritis und Arthrose.

 

Und wie profitieren jetzt genau unsere Fellnasen davon? 

 

Also, man kann die Brennnessel innerlich anwenden 

 

zur Aktivierung des Stoffwechsels,

bei Pollenallergien (Frühjahrskur) und rheumatischen Beschwerden (Herbstkur)

zur Stärkung des Immunsystems und bei Erschöpfungszuständen besonders beim älteren Tier

zur Entwässerung und Ausschwemmung der Toxine

als blutbildendes Mittel der roten Blutkörperchen, auch bei Eisenmangel

zur Verbesserung und Vitalisierung des allgemeinen Befindens

bei Appetitlosigkeit und Magenschwäche

bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose, Gelenkrheuma oder Gicht (Für die große Brennnessel wurden in Untersuchungen schmerzlindernde / entzündungshemmende Effekte festgestellt, die wahrscheinlich auf den Gehalt von der oben genannten Caffeoyläpfelsäure und ungesättigten Fettsäuren wie etwa die seltene Fettsäure 13-Hydroxyoctadecadiensäure zurückzuführen ist.)

bei entzündlichen, bakteriellen Erkrankungen der Harn- und Nierenwege, als sanfte Durchspülungstherapie, wenn das Tier Probleme beim Wasserlassen hat, auch vorbeugend bei Nierengrieß; Brennnesselkraut wirkt zudem harnsäuresenkend

bei Prostatavergrößerung und Prostataadenom

bei akutem und chronischem Durchfall; wirkt regulierend auf Magen und Darm, bei Blähungen

zur Vitalisierung der Bauchspeicheldrüse

zur Anregung der Milchbildung beim Muttertier

 

Und äußerlich 

 

zur Verbesserung der Haut- und Fellbildung

bei Ekzemen

bei allergischen Ausschlägen und Flohbissen

 

Aber: Finger weg von Brennnesseln bei allen Erkrankungen der Niere und auch bei einer eingeschränkten Leberfunktion. Bei durch Herz- und Niereninsuffizienz bedingten Ödemen ist eine Durchspülungstherapie nicht geeignet.

Auch trächtige Tiere sollten Brennnesseln nicht therapeutisch verabreicht bekommen, da sie u. U. Gebärmutterkontraktionen und damit einen Abort auslösen können. In seltenen Fällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen oder Magenbeschwerden kommen. 

 

Und wie bei allen Therapien gilt auch hier: Alle therapeutischen Anwendungen gehören in erfahrene Hände!

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